Labordiagnostik

In Laboruntersuchungen werden aus dem Blut, Urin und anderen Körperflüssigkeiten spezifische Parameter bestimmt, die als direkte oder indirekte Folge von einer Krebserkrankung verändert sein können. 

Spezielle Laborparameter können Hinweise auf Art, Lokalisation und Ausbreitung der Erkrankung geben. Sie werden auch während der Therapie und zur Verlaufskontrolle (Tumormarker) bestimmt.

Folgende Parameter gibt es:

Ziel der hämatologischen Labordiagnostik ist die Erfassung von Veränderungen in Zahl und Zusammensetzung der zellulären Bestandteile. Dabei wird Blut aus der vene entnommen und anschliessend untersucht auf:

  • Erythrozyten: Rote Blutkörperchen
  • Leukozyten: Weiße Blutkörperchen
  • Thrombozyten: Blutplättchen
  • Retikulozyten: Unreife rote Blutkörperchen

Die jeweiligen prozentualen Anteile dieser weißen Blutzellen ergeben ein Differenzialblutbild. Die Überwachung des Blutbildes dient auch der Therapie-Verlaufskontrolle.

Zur Knochenmarks-Untersuchung wird eine Beckenkammstanz-Biopsie unter Lokalanästhesie durchgeführt und die zellulären Bestandteile dieser Proben auf Veränderungen untersucht.

Auch organspezifische biochemische Parameter können Hinweise auf Tumoren geben. Dazu zählen folgende Werte:

Leberwerte

Die Leber verfügt über Enzyme, um die Stoffwechselleistungen aufrecht erhalten zu können. Bei Schädigung der Leberzellen treten diese Enzyme im Blutserum erhöht auf. Je nach dem, welche Enzyme erhöht sind, kann man auf die Art der Erkrankung schließen. Die Höhe des Enzymanstiegs im Blut entspricht dabei meist dem Ausmaß der Schädigung der Leberzellen. Schäden dieser Zellen werden durch Virusinfektionen (Hepatitis), Alkohol, Vergiftungen oder Tumoren verursacht. Leberenzyme (Transaminasen) sind GOT, GPT, Gamma-GT.

Nierenwerte

Funktionsstörungen der Nieren können durch Entzündungen, Infektionen,
Tumoren, Vergiftungen, Blutgefäßveränderungen, Diabetes und Erbkrankheiten bedingt sein. Im Labor werden folgende Parameter (im Blut) bestimmt, um die Filterfunktion der Nieren zu kontrollieren: Kreatinin, Kreatinin-Clearance, Harnstoff, Harnsäure und Kalium.

Harnuntersuchungen geben ebenfalls Aufschluss über die Nierenfunktion durch Nachweis von: Zucker (Glucose), Blut (Hämoglobin), Eiweiß (Protein), Elektrolyte und Sedimente (Zellen) im Urin.

Das Blut wird im Labor auch auf unspezifische Entzündungsparameter untersucht, die ähnlich wie Fieber auftreten und auf einen Entzündungsherd im Körper schliessen lassen.

Diese Entzündungsparameter sind das C-Reaktive Protein (CRP) und die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BKS oder BGS).

Störungen der Blutgerinnung (Hämostase) können auf Blutarmut (Anämie), erblichen Gerinnungsstörungen (z. B. Hämophilie), Lebererkrankungen und bösartiger Erkrankungen (z. B. Leukämie und Krebs), Erkrankungen der Blutgefäße oder der Blutplättchen hinweisen.

Tumormarker sind körpereigene Stoffe, meist Zucker-Eiweiß-Moleküle, die bei verschiedenen Krebserkrankungen aber auch nicht-malignen Erkrankungen im Blut und Körperflüssigkeiten auftreten. Sie sind chemisch definierte Substanzen die entweder von den Krebszellen selbst („Tumorantigene“) abgegeben werden, oder aber vom gesunden Gewebe als Reaktion auf diese Krebszellen gebildet werden. Es können auch Stoffwechselprodukte, Enzyme oder Hormone sein.

Die wichtigsten Tumormarker

CEA

Das Carcino-Embryonale Antigen (CEA) gehört zu den wichtigsten Tumormarkern bei Tumoren des Magendarmtraktes. Diese Marker werden häufig auch bei Krebserkrankungen des Magens, Dickdarms, der Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre und der Schilddrüse sowie der Lunge und bei Brustkrebs bestimmt.

CA 15-3

Erhöhte Werte des Cancer Antigen (CA) 15-3 sind bei Brust- und Eierstockkrebs zu finden. Die größte Bedeutung hat es bei der Verlaufskontrolle von Brustkrebs.

CA 125

CA 125 hat als Tumormarker beim Eierstockkrebs große Bedeutung.

CA 19-9

Die Werte von CA 19-9 sind vor allem bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), der Leber und der Gallenwege, des Magens sowie des Dick- und Enddarms häufig erhöht.

PSA

Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, welches von normalen (gesunden) Prostatazellen gebildet wird. Krebszellen der Prostata sind aber imstande, etwa die 10-fache Menge an PSA zu produzieren im Vergleich zu normalen Prostatazellen. Diese Erkenntnis macht man sich für die Früherkennung des Prostatakrebses zu Nutze. Mittels einer Blutabnahme wird der PSA-Wert bestimmt.

Nicht jede Erhöhung des PSA-Wertes bedeutet Prostatakrebs! Es gibt eine Reihe von Faktoren, die den PSA-Wert falsch positiv erscheinen lassen.

PSA-Test zur Prostatakrebs-Früherkennung

Der PSA-Test wird auch im Rahmen der Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung empfohlen.

Lesen Sie hier mehr dazu 

Reagenzgläser mit Pipette