Nierenkrebs

Die Nieren sind zwei bohnenförmige, paarig angelegte Organe, die sich beiderseits der Wirbelsäule in Höhe der unteren Rippen befinden. Das Nierengewebe besteht aus einer Außenschicht (Nierenrinde) und einer Innenschicht (Nierenmark). Die Niere hat als Ausscheidungsorgan die Aufgabe den Salz und Wasserhaushalt zu kontrollieren und die Endprodukte des Stoffwechsels zu eliminieren. In der Nierenrinde befinden sich die Nierenkörperchen (Glomeruli) die für die Filtrierung der Stoffwechselabbauprodukte aus dem Blut und damit für Bildung des Harnes verantwortlich sind. 

Nierenkrebs wird als Nierenzellkarzinom bezeichnet, da er von den Zellen der Nierenrindenzone ausgeht und in 75 % der Fälle als klarzellige Variante auftritt, die am besten auf die derzeit zur Verfügung  stehenden Therapien anspricht. Die weiteren Formen des Nierenkrebses sind seltener und haben ein völlig anderes biologisches/klinisches Verhalten und sprechen auf die etablierten Behandlungsmöglichkeiten meist schlechter an.

Nierenkrebs kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei der Häufigkeitsgipfel zumeist zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr liegt. Die Entstehungsursachen sind unbekannt. Zigarettenrauchen, langdauernder Schmerzmittelmissbrauch, häufiger Kontakt mit Petroleumprodukten, fettreiche Ernährung und Übergewicht (Fettleibigkeit) sowie langjährige Dialyse und Zystenbildung werden als Risikofaktoren angesehen. 

Auch ein genetischer Defekt (Verlust eines spezifischen Tumor-Suppressorgenes) kann zu einem ungebremsten Wachstum und einer weiterführenden Entartung der Nierenzellen führen. Eine besondere Form ist das sogenannte Von-Hippel-Landau-Syndrom, das aufgrund einer familiäre Belastung zu Nierenzellkarzinom führen kann (Auftreten vor 40. Lebensjahr).

Frühzeichen von Nierenkrebs sind sehr selten. Hohe Blutsenkung, Hämaturie (Blut im Harn) ohne Schmerzen, Schmerzen in der Flanke im Rücken, unklare Fieberschübe, Blutarmut, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, tastbare Masse im Bauchraum sind eher als Spätsymptome aufzufassen.

Die wichtigste Methode ist die Ultraschalluntersuchung, die bei 95 % der Fälle die Feststellung der  Diagnose ermöglicht. Daneben ergänzen die klinische Untersuchungen (Tastbefund etc.), Laborbefunde (Harn- und Blutbild) und bildgebende Verfahren die Diagnose.

Da bei mehr als 40% der Patienten die Diagnose im fortgeschrittenen Stadium gestellt wird, dienen Computertomografie und Magnetresonanztomografie ebenso wie das Thorax/Lungenröntgen und die Knochenszintigrafie dem Auffinden von Absiedelungen (Metastasen).

Die Behandlung des Nierenzellkarzinoms besteht in der Regel in der operativen Entfernung der betroffenen Niere (Nephrektomie). In besonderen Fällen wird die Niere jedoch belassen und nur der Tumor entfernt. 

Solange der Tumor keine Absiedelungen gesetzt hat, sind mit der Operation hohe Heilungschancen gegeben. Der Behandlungserfolg steht daher in engem Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Entdeckung.

Gegebenenfalls wird eine medikamentöse Behandlung als Immuntherapie an die Operation angeschlossen, bzw. als alleinige palliative Therapie durchgeführt. Gerade in den letzten Jahren konnte mit zielgerichteter Therapie als Mono- oder Kombinationstherapie eine Verbesserung der Überlebensrate erzielt werden. Chemotherapie und Hormontherapie werden eher selten verabreicht, da sie bei Nierenkrebs nicht sehr wirksam sind.

Strahlentherapie wird bei Nierenkrebs ausschließlich für die Bekämpfung von einzelnen Knochenmetastasen eingesetzt.

Den genauen Zeitpunkt der Kontrolluntersuchungen nach abgelaufener Therapie bestimmt der Arzt aufgrund des individuellen Krankheitsbildes.

Broschüre "Urologische Krebserkrankungen"

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Ausführliche Informationen zu Nierenkrebs finden Sie in der Krebshilfe Broschüre "Urologische Krebserkrankungen".

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Broschüre "Diagnoseverfahren und Verlaufskontrolle bei Krebs"

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